ANILS – Tedesco, das DaF-Netzwerk des italienischen Fremdsprachenlehrerverbandes, lädt Sie ganz herzlich zum ersten Online – Literaturcafé in deutscher Sprache ein!
Die 3 Seminare finden am 8., 15. und 22. Februar um 17.00 Uhr statt.
Einige Werke deutschsprachiger zeitgenössischer Literatur werden Ihnen vorgestellt. Das wird nicht nur inhaltsgebunden und literaturkritisch vorgehen, sondern es werden Ihnen didaktische Vorschläge angeboten, die den literarischen Text nicht nur als Lerninhalt betrachten, sondern von ihm ausgehend, Fertigkeiten trainiert werden oder ein interdisziplinärer Ansatz vorgenommen wird.
Wir hoffen, es wird uns gelingen. Haben wir Ihre Neugierde geweckt? Dann warten wir auf Sie und freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Die drei Seminare werden in Zusammenarbeit mit Loescher, Educo und Intercultura veranstaltet. Unsere Partnerinstitution ist das Goethe Institut.
Die Teilnahme ist nur ANILS Mitgliedern vorbehalten. Ihnen wird eine Teilnahmebescheinigung zugeteilt. Falls Sie Interesse an unsere Initiative haben und ANILS noch nicht angehören, können Sie freilich dem Verband zuvor beitreten. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich € 25,00, ANILS Mitglieder werden die Zeitschrift SeLM erhalten. Sie können alle Details aus der Website https://www.anils.it/wp/diventa-socio/ entnehmen.
Der Link zur Teilnahme wird vor dem Online-Treffen den Angemeldeten weitergeleitet.
Wenn Sie noch Fragen haben, erreichen Sie uns über: tedesco@anils.it
SEMINARE:
8. Februar, 17-18.30: Giuseppa Giangrande
Postkoloniale Literatur in Deutschland: Lucia Engombe
Anmeldung: https://forms.gle/e2axngWpAFfGTFiN7
Auch Deutschland hat seine postkoloniale Literatur. Vertreterin dieses Dichtungszweigs ist Lucia Engombe, mit ihrer Autobiographie: Kind Nr. 95. Meine deutsch-afrikanische Odyssee, 2004 von Ullstein Verlag veröffentlicht.
Lucia Engombe ist eine afrikanische Frau, die elf Jahre in der ehemaligen DDR lebte. Das war zwar seltsam, weil normalerweise es deutsche Frauen, auch Schriftstellerinnen, wie Corinne Hofmann, waren, die in Afrika lebten. Lucia Engombe berichtet über ihre Lebenserfahrung in der DDR und über die Rückkehr in ihre Heimat, Namibia, eine ehemalige deutsche Kolonie.
In diesem Webinar möchten wir, ausgehend von der Vorstellung der Autorin und des Werkes, euch einige CLIL-Ansätze und Aktivitäten vorstellen und gemeinsam bearbeiten.
15. Februar 17-18.30: Caterina Rita Garrè
Verantwortungsaufnahme und Verdrängung: ein Beispiel in Hildesheimers Werk ‘Tynset’
Anmeldung: https://forms.gle/qy6gxVmb4mAFyCyE7
‘Wolfgang Hildesheimer verfasst seinen ‘Nicht-Roman’; als einen langen Monolog. Dieser beinhaltet Gedanken, Wünsche, Erinnerungen, Geschichten und Gedankenassoziationen, die in seinen schlaflosen Nächten auf ihn zukamen und ihn bedrängten. Dabei werden u.a. die Schuldfrage und die Verantwortung der Naziverbrechen unter die Lupe genommen. Ein paar Jahre nach den Frankfurter Nazi-Prozessen befinden sich noch viele Holocaust-Verantwortliche und Übeltäter auf freiem Fuβ, und der Autor israelitischer Abstammung stellt sich die Frage, ob diese Unmenschen sich schuldig fühlen.
22. Februar 17-18.30: Valentina Savietto
Einführung ins Werk von Terézia Mora unter fremdsprachendidaktischem Blickwinkel
Anmeldung: https://forms.gle/Ea4RYWm3LQxG5Ggg7
Die Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin Terézia Mora, 1971 in Ungarn geboren, gilt als eine der bedeutsamsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Seit 1999 erhielt sie zahlreiche Literaturpreise und Stipendien (den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Adelbert-von-Chamisso-Preis, den Deutschen Buchpreis oder das Stipendium der Deutschen Akademie „Villa Massimo“ in Rom) und wurde 2018 für ihr Gesamtwerk mit dem Georg Büchner-Preis ausgezeichnet.
Im Rahmen des DaF-Unterrichts eignet sich Moras Produktion insbesondere dazu, interkulturelle Literatur als Mittel zur Horizonterweiterung zu betrachten bezüglich dessen, was heutzutage auf „Deutsch“ zu sprechen bzw. zu schreiben heißt, also sich als „deutsch“ deuten lässt. Vor allem ihr Roman Alle Tage (2004) stellt ein linguistisches „Labor“ dar, nicht nur auf formaler Ebene, sondern auch auf der inhaltlichen, da die Hauptfigur Abel Nema darin als Sprachgenie gekennzeichnet wird und den Leser durch die Geheimnisse der Sprachvermittlung in ungewöhnlicher Weise führt.